par Zienkowski, Jan 
Editeur scientifique Nonhoff, Martin;Reisigl, Martin;Wedl, Juliette;Wrana, Daniel;Ziem, Alexander
Référence Diskursforschung: ein interdisziplinäres Handbuch, Transcript, Bielefeld, Vol. 2, Methoden und Analysepraxis: Perspektiven auf Hochschulreformdiskurse
Publication Publié, 2014

Editeur scientifique Nonhoff, Martin;Reisigl, Martin;Wedl, Juliette;Wrana, Daniel;Ziem, Alexander
Référence Diskursforschung: ein interdisziplinäres Handbuch, Transcript, Bielefeld, Vol. 2, Methoden und Analysepraxis: Perspektiven auf Hochschulreformdiskurse
Publication Publié, 2014
Partie d'ouvrage collectif
Résumé : | Das Hauptaugenmerk des Beitrags liegt auf der Art und Weise, wie Sprachnutzer metapragmatische Marker anwenden, um sich als kritisches Subjekt zu positionieren. Zu diesem Zweck wird eine Streitschrift des Bologna-Kritikers und Pädagogik-Professors Dietrich Lemke analysiert, der kritisiert, wie der Bologna-Prozess in Deutschland durchgesetzt wurde. Die Analyse zeigt, wie großflächige Deutungsmuster – etwa Frames oder Logiken – durch den Gebrauch kleinformatiger metapragmatischer Marker als Strukturmuster sich in einem konkreten Text manifestieren und funktionieren. Metapragmatische Marker erlauben es SprachnutzerInnen, zwischen bevorzugten und zurückgewiesenen Diskursen, Identitäten und Praktiken zu unterscheiden. Mehr noch: Sie stellen eine Vorbedingung für die Äußerung politischen und kritischen Bewusstseins dar. Daher ermöglicht ein metapragmatischer Ansatz, Mikro- und Makroperspektiven auf Diskurse zu vernetzen und dadurch Diskurstheorie und Diskursanalyse durch Erkenntnisse aus dem Poststrukturalismus und der linguistischen Pragmatik zu verbinden. Zudem erlaubt es der hier skizzierte Denkansatz zu analysieren, wie Akteure sich innerhalb der Vielheit der Stimmen, Äußerungen und Praktiken, von denen sie denken, dass sie in der öffentlichen Sphäre wirksam sind, diskursiv verorten. Dieser Fokus auf die Art und Weise, wie soziale Akteure ihr reflexives und metapragmatisches Bewusstsein im Diskurs markieren, zwingt die WissenschaftlerInnen dazu, sich an den jeweils vorliegenden Text zu halten und Spekulation sowie Überinterpretation in der Untersuchung von Diskursen zu vermeiden. Die Analyse mündet in einem schematischen Überblick von Dietrich Lemkes reflexiver Kritik an der Durchsetzung des Bologna-Prozesses in Deutschland. |