par Tabah, Mireille ;Mittermayer, Manfred
Référence Königshausen & Neumann, Würzburg
Publication Publié, 2013
Direction d'ouvrage
Résumé : Die durch Spott, Übertreibung, Verzerrung, Maskerade und andere Verfahrensweisen erzeugte Persiflage historischer (Nationalsozialismus), sozio-kultureller (Katholizismus, Patriarchat) und philosophischer Phänomene (Logozentrismus, Deutscher Idealismus), aber auch dominierender Ästhetiken (Mimesis) innerhalb der okzidentalen und im Speziellen der österreichischen Kultur der Nachkriegszeit kennzeichnet in verschiedenen Abstufungen Thomas Bernhards Prosa- und Theatertexte. Dabei verursacht die Diskrepanz zwischen dem kritisierten Modell und seiner Defiguration besonders in Bernhards Theaterstücken einen komischen Effekt, der sich im Zusammenhang mit den Themen des körperlichen und intellektuellen Verfalls, des Scheiterns und des Todes zur Groteske steigert. Der Band geht in differenzierten Einzelstudien der Frage nach, welche Funktion die Persiflage bei Thomas Bernhard erfüllt: als reine Stilübung, als affirmatives Zugeständnis oder aber als destabilisierende Performanz, als Infragestellung ästhetischer und ideologischer Modelle. Vor allem wird dabei untersucht, inwiefern die Persiflage bei Bernhard tatsächlich eine subversive Dimension innewohnt.